Handlungsbedarf
Die Rosengartenachse ist von grosser Bedeutung für den ganzen Kanton Zürich: Aufgrund ihrer zentralen Lage im Strassennetz, aber auch wegen der vielen Wohnungen und Arbeitsplätze in ihrem Einzugsgebiet. Diese Konstellation generiert unweigerlich Mobilität und damit auch Verkehrsprobleme. Zudem belastet die Verkehrsschneise die umliegende Siedlung.
Die Achse Rosengarten-/Bucheggstrasse stellt heute zusammen mit der Hardbrücke die einzige leistungsfähige Strassenverbindung zwischen Zürich Nord, der Flughafenregion sowie dem übrigen nordöstlichen Kantonsgebiet und Zürich West sowie den bevölkerungs- und arbeitsplatzreichen Gebieten südlich des SBB-Gleiskorridors dar. Zudem ist sie eine wichtige Verbindung zwischen diesen Gebieten und der wachsenden Region Limmattal. Aufgrund dieser zentralen Lage im Strassennetz hat die Rosengartenachse für einen grossen Teil der Kantonsbevölkerung eine wichtige Verbindungs- oder Erschliessungsfunktion.
Im näheren Einzugsbereich dieser Verkehrsachse, d.h. in Zürich West und Zürich Nord sowie in den Stadtkreisen 3, 6 und 9, wohnen rund 320‘000 Personen – das entspricht mehr als einem Fünftel der Kantonsbevölkerung. Im gleichen Gebiet arbeiten zudem fast 284‘000 Personen, was knapp 30 Prozent aller Beschäftigten im Kanton ausmacht. Diese konzentrierte Nutzung für Wohnen und Arbeiten löst entsprechend viele Verkehrsbewegungen aus. Die Rosengartenstrasse ist eine der am stärksten befahrenen Strassen der Schweiz, die mitten durch ein Wohngebiet führt. Die Spitzenbelastung liegt bei rund 56'000 Fahrzeugen pro Tag. Dies sind rund drei Mal so viele Fahrzeuge, wie an einem normalen Tag durch den Gotthardtunnel fahren.
Die Rosengartenstrasse wurde bis 1972 als Teil der Westtangente zur vierspurigen Hauptverkehrsstrasse ausgebaut, als Provisorium für den Durchgangsverkehr. Seit der Eröffnung der Westumfahrung im Jahr 2009 macht der Transitverkehr durch die Stadt nur noch einen Bruchteil des Verkehrs auf der Rosengartenachse aus. Rund 60% führt heute von einem Ort ausserhalb zu einem Ort innerhalb der Stadt Zürich oder umgekehrt. Ein Drittel ist rein städtischer Binnenverkehr.
Stau und Verkehrsüberlastungen gehören seit 45 Jahren zum gewohnten Bild am Rosengarten. Verkehrsteilnehmer müssen fast täglich mit Verzögerungen und Wartezeiten rechnen und auch der Busverkehr der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) ist beeinträchtigt. Zudem zerschneidet die Verkehrsschneise das Siedlungsgebiet und behindert eine Entwicklung der umliegenden Quartiere. Die Strasse belastet überdies die umliegenden Wohngebiete mit Lärm und Luftschadstoffen. Sie ist in ihrer heutigen Form somit nicht verträglich mit der umliegenden Siedlung und beeinträchtigt die Lebensqualität der Bevölkerung erheblich.
Die politischen Diskussionen über mögliche Lösungen werden auf kommunaler und kantonaler Ebene seit Jahrzehnten geführt. Der Regierungsrat und der Stadtrat sind sich einig, dass eine Lösung für die Rosengarten- und Bucheggstrasse gefunden werden muss. Deshalb haben Stadt und Kanton seit 2011 erstmals gemeinsam einen verkehrsträgerübergreifenden Lösungsansatz erarbeitet, der sowohl die Mobilität in Zukunft sicherstellt als auch die Lebensqualität in den betroffenen Quartieren steigert.